Anne Shepley, Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, kommentiert dies: „Hauptgrund dafür ist, dass rund 90 Prozent der deutschen Wohngebäude vor 2000 und damit vor in Kraft treten der sogenannten Energieeinsparverordnung von 2002 gebaut wurden.“ (Diese sollte u.a. dazu beitragen, dass ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 erreicht wird.) Diese Millionen Wohngebäude müssten unter energetischem Gesichtspunkt nun dringend saniert werden, da der Wärmeverbrauch pro Quadratmeter mit 160 kWh pro Jahr enorm hoch ist. Heute ließe sich dieser Verbrauch um fast 80 Prozent reduzieren.
„Um hier schnellstmöglich umzusteuern, möchten wir BÜNDNISGRÜNE ein Landesprogramm für energetische Wohnviertelsanierung auflegen,“ so Shepley. Dabei sollen gemeinsam mit den Anwohner*innen Konzepte entwickelt werden, wie sich Wohngebäude bis 2035 ausschließlich mit erneuerbarer Wärme beheizen lassen. „Ein wichtiges Instrument sind hier Nah- und Fernwärmenetze, auch wenn sie im Aufbau größere Investitionen erfordern. Auch die Dämmung der Gebäudehülle bedarf einer großen Anfangsinvestition und rechnet sich erst im Laufe mehrerer Jahre,“ erläutert Shepley weiter.
Deshalb sollte die Wohnviertelsanierung auch entsprechend finanziell gefördert werden. Dies bietet große Chancen etwa für kleine und mittelständige Handwerksbetriebe im Land, die bei solchen Aufträgen fast ausschließlich zum Zuge kommen könnten. „Durch steigende Rohstoffpreise und den CO2-Preis wird sich eine Wärmedämmung in Zukunft für Bürger*innen sogar noch mehr lohnen. Dafür braucht es Aufklärung über Förderung von Maßnahmen zur Wärmedämmung durch Energieberater*innen und Banken“, sagt Shepley abschließend.