Auf der Sitzung des Landesvorstandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern am Abend des 17. November 2022 hat er beschlossen, öffentlich zum Boykott der Fußballweltmeisterschaft aufzurufen, welche am 20. November 2022 in Katar startet. Dies bezüglich erklären:
Ole Krüger, Landesvorsitzender: „Die Fußballweltmeisterschaft ist eines der größten Sportereignisse der Welt. Sie hat in den letzten Jahrzehnten alle vier Jahre lang fußballbegeisterte Menschen auf allen Kontinenten, aus den unterschiedlichsten Kulturen unserer Welt vereint. Die Begeisterung für den Sport verbindet ‚Arm und Reich‘. Es ist ein Welt-Event, das Millionen von Menschen zueinander geführt und gezeigt hat, dass unsere Welt, auch wenn sie im Wettbewerb miteinander steht, doch die gemeinsamen Werte des Sportsgeistes teilt. Und dennoch ruft der Landesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern dazu auf diese WM zu boykottieren. Der Bau der Stadien hat 15.000 Wanderarbeitern das Leben gekostet. In Katar werden Menschenrechte mit Füßen getreten. Das verantwortliche FIFA-Committee hat sich für ein Austragungsland entschieden, indem queere Fußball-Fans zur WM-Zeit geduldet, nach der WM aber wieder gefährdet und unerwünscht, ‚persona non grata‘ sind. Ein Austragungsland, dass Frauen bewusst entrechtet. Weder Sportsgeist noch minimale Menschenrechtsstandards können bei der Entscheidung für Katar eine Rolle gespielt haben.“
Katharina Horn: „Der Erfolg des Sport-Großereignisses misst sich an Einschaltquoten und Werbeeinnahmen. Die jahrelange Debatte über Menschenrechte in Katar hat bei der FIFA bis heute nicht dazu geführt, dass sie ihre Vergabekriterien für zukünftige Events an Menschenrechtsstandards geknüpft hat. Möglichst niedrige Einschaltquoten sind der einzige Weg, um die Einnahmen aus TV-Übertragungsrechten zu verringern und den Umsatz für kommende WM zu mindern. Nur dies wird die FIFA-Verantwortlichen zum Umdenken bewegen. Denn für sie spielen Menschenrechte keine Rolle. Sie verstehen nur die Sprache des Geldes. Deswegen rufen wir alle Bürger*innen dazu auf, die Spiele nicht im Fernsehen oder Livestream zu verfolgen. Es ist der einzige Weg, um in Zukunft zu verhindern, dass die Fußballweltmeisterschaft an Länder vergeben wird, für die nicht der Sportsgeist, sondern das Aufpolieren des eigenen Images im Vordergrund steht.“