Anlässlich der Diskussion im EU-Ministerrat über die Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), der einen Fangstopp für Hering und Dorsch vorschlägt, kritisiert Ole Krüger, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern, die Haltung von Landwirtschaftsminister Till Backhaus.
„Minister Backhaus kämpft zwar für Sonderquoten, doch er packt das eigentliche Problem nicht an der Wurzel. Die Fischbestände in der Ostsee schrumpfen dramatisch. Und alles, was ihm dazu einfällt, ist, niedrige Fangquoten zu verteidigen und Fangstopps zu verhindern. Dabei übersieht er eine schlichte Banalität: Wenn die Küstenfischerei überleben soll, braucht es Fische. Wer sie erhalten will, muss dafür sorgen, dass sich die Bestände erholen können. Diese Kurzsichtigkeit gefährdet nicht nur die Fischbestände, sondern letztlich auch die Existenz unserer Fischer*innen.“
Krüger betont, dass vor allem die kleinen Betriebe unter den Folgen leiden. „Gerade die, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben, trifft sie jetzt am härtesten. Hauptursachen für den Einbruch der Bestände sind steigende Wassertemperaturen, zu hohe Nährstoffeinträge und früher die Überfischung durch große Fangflotten.“
Um die Küstenfischerei in Mecklenburg-Vorpommern zu retten, fordert Krüger konkrete Maßnahmen zur Erholung der Heringsbestände.
„Weniger Düngemitteleinträge ins Meer können den Bestand innerhalb von sieben Jahren auf über 10.000 Tonnen fischbarer Heringe anwachsen lassen. Derzeit sind es nur rund 435 Tonnen. Als zuständiger Minister muss Till Backhaus die Landwirtschaft endlich dabei unterstützen, mit geringerem Düngemitteleinsatz erfolgreich zu wirtschaften.“