Anlässlich der aktuellen Diskussion um die Verlagerung des Luftrettungsstandortes Güstrow nach Schwerin oder Ludwigslust erklärt Ole Krüger, Landesvorsitzender:
„Momentan wird das gesamte Bundesland von lediglich drei Rettungshubschraubern abgedeckt. Neben den Standorten Neustrelitz und Greifswald ist der Standort in Güstrow aufgrund seiner zentralen Lage von hoher Bedeutung. Selbstverständlich muss auch der Westen Mecklenburg-Vorpommerns mit einem Rettungshubschrauber abgedeckt sein. Aber eine ‚kostenneutrale‘ Verlagerung von Güstrow nach Schwerin oder Ludwigslust ist keine Lösung. Denn dadurch wird nur die Versorgungslücke verlagert. Vom Standort Güstrow wird nicht nur der Osten des Landkreises Rostock angeflogen, sondern gerade in der touristischen Hauptsaison im Bedarfsfall auch die Urlaubsregionen Rügen, Fischland-Darß und Usedom. Seit 1992 hat sich die jährliche Anzahl der Rettungsflüge von Güstrow auf 1.100 (2022) verdoppelt.
Die Luftrettung ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung, sondern auch des Katastrophenschutzes, der komplett im Aufgabenbereich des Landes und der Landkreise sowie der kreisfreien Städte liegt. Es ist ihre gemeinsame Aufgabe, ausreichend Rettungskapazitäten für den Katastrophenfall vorzuhalten. Das Landeskatastrophenschutzgesetz (§34 LKatSG) sieht dafür auch explizit die Möglichkeit vor, Landesmittel des Katastrophenschutzes für Zwecke des Rettungsdienstes einzusetzen.
Die Überplanung der Luftrettung durch Gesundheitsministerin Drese muss sich mit dem für Katastrophenschutz zuständigen Minister Pegel zusammensetzen und sicherstellen, dass bei der aktuellen Überplanung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern auch die notwendigen Kapazitäten für den Katastrophenschutz berücksichtigt werden. Denn medizinische Notfälle machen auch während einer Katastrophe keine ‚Pause‘.
Ein vierter Luftrettungsstandort in Nordwestmecklenburg oder Ludwiglust-Parchim macht unter diesem Gesichtspunkt nicht nur Sinn, sondern ist notwendig und kann unter Umständen Menschenleben retten.“