Schaut man auf Deutschland, liegt Mecklenburg-Vorpommern ganz oben im Nordosten. Schaut man aber auf die Karte der Europäischen Union, dann liegt MV in der Mitte eines einzigartigen Wirtschaftsraums, mit einer Landesgrenze zu Polen und vielen Nachbarn entlang der Ostseeküste. Dieses Potenzial wird bisher viel zu wenig genutzt.

Die Europäische Union hat sich mit dem Green Deal vorgenommen, die Wirtschaft nachhaltig zu gestalten und bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinenten zu werden. Das ist zweifelsohne eine große Herausforderung – zugleich liegt hierin für Mecklenburg-Vorpommern eine große Chance, sich zu einem führenden grünen Wirtschaftsstandort im Herzen Europas zu entwickeln. Wir wollen hier vor Ort weiter dafür kämpfen, dass MV nicht den Stillstand verwaltet, sondern die europäischen Programme nutzt, um sich zukunftsfähig aufzustellen und in Brüssel dafür sorgen, dass kommende Programme passgenau auf Regionen wie die unsere zugeschnitten werden.

MVs einzigartige Lage zum Wohle der Menschen in MV und ganz Europa nutzen, kurz gesagt: Unser Potenzial ausschöpfen, genau dafür werden wir uns auch in den nächsten 5 Jahren einsetzen – für MV in Europa:

• MV profitiert schon heute sehr von Europa. Wir bekommen jedes Jahr mehrere Millionen von der EU für soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Diese Gelder gilt es strategisch einzusetzen. Mit Hilfe der Wirtschaftsförderung der EU und im Einklang mit der EU Wasserstoff-Strategie, wollen wir MV zum Powerhouse Europas machen. Die Produktion erneuerbarer Energien und von grünem Wasserstoff kann hier so gut gelingen, wie in kaum einer anderen Region. Doch anstatt diese Energie nur in die Industrieregionen Europas zu verkaufen, wollen wir die modernste, nachhaltige Industrie Europas in MV aufbauen. MV kann Großes für Europa leisten, dieser Verantwortung wollen wir uns stellen.
• Die landwirtschaftlichen Betriebe in MV erhalten über die europäischen Agrarhilfen jährlich mehr als eine Viertelmilliarde Euro. Die Hilfen sollen unsere Lebensmittelversorgung und die Landwirtschaft bei der nachhaltigen Bearbeitung unserer Lebensmittelversorgung unterstützen. Wir wollen sie künftig zielgerichteter einsetzen, damit Umwelt- und Klimaschutz sowie gute und faire Lebensmittelproduktion gut zusammengehen. 
• Wir wollen die grenzüberschreitende Kooperation stärken. Das heißt: Mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Wachstum zwischen MV und Polen. Das heißt aber auch: Mehr kulturelle Kooperation und Austausch, mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen und Radwege und Sprachkurse. Das alles könnte die deutsch-polnische Metropolregion Pomerania sein. Ähnliche Programme mit Ostsee-Anrainerstaaten gilt es mit Leben zu füllen.
• MV, das Land zum Leben. Für Alle. Jugendliche wünschen sich Jugendtreffs und Freizeitfahrten. Ältere Menschen wollen eine gute medizinische und pflegerische Versorgung. Kultur ist nicht etwas für einzelne, sondern für alle. Das Land muss auch ohne Auto befahrbar sein, egal ob man zu alt, zu jung, oder zu betrunken ist. Manche in MV brauchen Unterstützung, um weiter fit für den sich wandelnden Arbeitsmarkt zu bleiben. All das kann mit EU-Fördermitteln für den Sozialbereich unterstützt werden. 
• Menschen aus anderen Ländern Europas und der Welt suchen bei uns Schutz, eine bessere Zukunft oder haben die große Liebe ihres Lebens gefunden. Für diese Menschen wollen wir nicht nur ein offenes, gastfreundliches Land sein. Wir erkennen in ihnen auch die großen Chancen. Denn MV braucht Zuwanderung: Für die Wissenschaft, die Wirtschaft, den Tourismus oder die Altenpflege. Das größte wirtschaftliche Wachstumshemmnis ist der Fachkräftemangel. Wir werden dem etwas entgegensetzen, indem wir Menschen aufnehmen, die zu uns kommen und Gründe und Wege schaffen werden, damit noch mehr Menschen zu uns kommen können. Das können wir erreichen, indem wir Integration und Gastfreundschaft verbessern und MV zu einem attraktiven Ort zum Wohnen und Arbeiten machen. 

Europa, das sind nicht nur Brüssel und Straßburg, sondern auch Strasburg, Brüsewitz und Röbel. Die Kommunen sind die Orte, an denen Europa konkret gelebt wird. Das wollen wir in den nächsten fünf Jahren weiter zusammen denken. Indem wir ihre Hinweise und Erfahrungen in die Gesetzgebung einbringen und die Menschen vor Ort mitentscheiden lassen, wie sich ihre Region verändern soll und wofür Europäische Gelder eingesetzt werden. Dafür wollen wir Demokratie vor Ort neu denken. Mit Regionalbudgets, Beteiligungsmodellen wie LEADER und Bürgerräten. Europa gelingt nur, wenn alle Europäer*innen die Möglichkeit haben, anzupacken. Wir wollen diese Möglichkeiten schaffen und Europa zum weltweiten Vorbild für Demokratie, Sicherheit, Wohlstand und Klimaschutz machen.