Auf der heutigen Landesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MV wurde einstimmig der Leitantrag „Grünes Land – Programm für zukunftsfähige ländliche Räume in Mecklenburg-Vorpommern“ angenommen.
Damit legt die Partei ein umfangreiches Papier vor, das bündnisgrüne Forderungen und Perspektiven für den ländlichen Raum aufzeigt.
Katharina Horn, Landesvorsitzende: „Ländliche Räume bieten das größte Gestaltungspotenzial für ein zukunftsfähiges MV. Hier leben auf 90 Prozent der Landesfläche Zweidrittel der Bürger*innen. Dieses Potential haben bisherige Landesregierungen mit Resignation und ‚Schrumpfungsstrategien‘ liegen gelassen und damit unbewusst, den Demokratiefeind*innen überlassen.
Wir stemmen uns mit dem heutigen Leitantrag gegen diesen beunruhigenden Trend. Mit konkreten Ideen und Forderungen an die Landesregierung wollen wir die regionale Wirtschaft stärken und die leeren Dörfer wieder mit Leben erfüllen. Durch die Einführung von Bürgerhaushalten und Regionalbudgets wollen wir Leerstand als Chance nutzen. Beispielsweise für einen Dorfladen, wo regionale Erzeuger*innen – wie Mühlen und Molkereien – regelmäßig ihre Produkte direkt vermarkten können, wo abends der Fußballverein Sitzung hat und am Wochenende ein Tanzcafé stattfindet.
Dabei ist uns klar, dass die ‚richtigen‘, passenden Antworten vor Ort in Wolgast andere sind als in Mirow, Nienhagen, Crivitz oder Klütz. Aber egal wo, wir wollen uns gemeinsam mit den Bürger*innen auf den Weg machen und sie auf allen Ebenen dabei unterstützen, ihre Dörfer ‚zurückzuerobern‘.“
Ole Krüger, Landesvorsitzender: Wir verbinden Visionen mit konkret und jederzeit umsetzbaren Maßnahmen. Die drängenden Fragen der Zeit – von Klimawandel bis hin zur wehrhaften Demokratie – haben wir auf den ländlichen Raum heruntergebrochen. Mit 90 Prozent der Landesfläche bietet er das größte Gestaltungspotenzial in MV – das es verdient, endlich tatsächlich gestaltet statt vernachlässigt zu werden. Wie das geht, führen wir exemplarisch beim Thema Mobilitätswende vor: Im ländlichen Raum hängt die individuelle Mobilität derzeit vor allem davon ab, ob Menschen Zugang zu Auto, Motorrad oder Moped haben. Diese Abhängigkeit möchten wir auf das notwendige Minimum verringern. Wir brauchen den MV-Takt: einen aufeinander abgestimmten Taktfahrplan von Bus und Bahn, der im Zusammenspiel das ganze Land im Stundentakt erreichbar macht, auch zu Randzeiten. In einem weiteren Schritt sollen Knotenpunkte des ÖPNV zu ‚Mobilstationen‘ ausgebaut werden. Mit dem Rad zur Bahn, Rad einpacken und am Ziel weiter radeln? Kein Problem. Mit dem Bus zur Arbeit und zurück? Kein Problem. Das E-Auto währenddessen laden? Kein Problem. Mobilitätswende im ländlichen Raum heißt: Der Mix macht‘s!“