Rentenstudie spiegelt nicht die Lebenswirklichkeit wider

Zu der heutigen Presseinformation über eine Studie zum verfügbaren Einkommen von Rentnerinnen und Rentnern in Mecklenburg-Vorpommern erklären die Unterzeichner:

„Die Ergebnisse der Berechnungen des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft spiegeln in keiner Weise die tatsächliche Situation und Lebenswirklichkeit für Menschen jenseits der Erwerbslebensphase in MV , vermutlich aber auch in den anderen Bundesländern, wider. Tatsächlich reicht jede zweite gesetzliche Rente in MV nicht zum Leben. Im Osten macht die gesetzliche Rente 94% der Altersabsicherung aus, im Westen hingegen nur 68%. Deswegen sind Renter*innen in MV auch immer stärker auf Grundsicherung angewiesen – allein 2022 waren das 8000 Menschen; mit steigender Tendenz.

Vermutlich verfälschen u.a. die sogen. DDR-Zusatzrenten und Sonderbezüge, die allerdings nur noch von einer sehr kleinen Zahl der jetzigen Rentnergeneration bezogen werden , das Bild ebenso, wie die vielen Betriebsrenten und sonstigen berufslebenslang erworbenen Anwartschaften auf verschiedenste Alterszusatzsicherungen.

Studien, die tendenziell feststellen, dass es Beziehern gesetzlicher Altersrenten gut gehe, ohne auf die zunehmende Anzahl von in Altersarmut lebenden Menschen nach ununterbrochener Erwerbsbiografie Bezug zu nehmen, verhöhnen diese Rentnerinnen und Rentner, im Besonderen aber die Rentnerinnen.

Nötig ist eine parteien- und verbandsübergreifende politische Offensive gegen Altersarmut in Ost und in West.

Dr. med. Helmhold Seidlin

Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland        

SoVD in Mecklenburg-Vorpommern

Katharina Horn

Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern