Ost-West-Gefälle schadet dem Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern

Das Statistische Landesamt in Schwerin hat mitgeteilt, dass Arbeitnehmer*innen in Mecklenburg-Vorpommern, unter Berücksichtigung der Pro-Kopf-Arbeitszeit, 2021 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt fast vier Arbeitstage (29h) mehr gearbeitet haben. Gleichzeitig ist Mecklenburg-Vorpommern Schlusslicht beim Durchschnittseinkommen, unmittelbar vor MV liegen direkt die anderen vier ostdeutschen Flächenländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dazu erklärt der Landesvorsitzende Ole Krüger:
„Mehr Arbeit bei weniger Lohn und immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten: Mecklenburg-Vorpommern ist für Arbeitnehmer*innen unattraktiv. 30 Jahre nach der deutschen Einheit kämpft der Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern weiter mit nicht hinnehmbaren Strukturmängeln. Darunter leiden nicht nur Arbeitnehmer*innen sondern auch unsere klein- und mittelständischen Unternehmen, potentielle Investoren und Unternehmensgruppen die alle händeringend Fachkräfte, insbesondere für Zukunftsbranchen, anwerben wollen und keine finden. Jahrzehnte schlechter Arbeits- und Wirtschaftspolitik und die damit verbundene Abwanderung bzw. mangelnde Attraktivität machen sich bemerkbar. Neben dem Ende des Niedriglohnlands MV muss die Landesregierung sich, zusammen mit den Landkreisen und Kommunen, mit Nachdruck für gute Lebensbedingungen einsetzen, denn nur die schöne Aussicht lockt keine Fachkräfte ins Land zum Leben. Wir brauchen deswegen im ganzen Land ein attraktives ÖPNV-Angebot, von dem auch Pendler*innen profitieren, bezahlbaren Wohnraum und interessante Bildungs- und Kulturangebote für die Bürger*innen. Wenn dem Land die Angleichung an die Lebens- und Arbeitsverhältnisse strukturstarker (West-)Regionen nicht gelingt, fehlt Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen weiter eine Perspektive.