Zum Druckabfall in den Nord Stream Pipelines äußert sich Katharina Horn, Landesvorsitzende der Bündnisgrünen Mecklenburg-Vorpommern:
Katharina Horn: „Die enge Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten des Ostseeraums bei der Ursachenforschung ist eine Selbstverständlichkeit. Schäden an Natur und Klima sind schon entstanden, allein das rechnerisch aus dem Strang A der Nord Stream 2 Pipeline entwichene Methan entspricht dem CO2-Jahresausstoß von 245 000 Menschen jährlich. Jetzt muss es darum gehen, diese negativen Folgen möglichst einzudämmen! Dänemark ist mit gutem Beispiel voran gegangen, hier müssen auch die Behörden aus MV nachziehen und vollumfänglich mit unseren internationalen Partnern und dem Bundeswirtschaftsministerium zusammenarbeiten, sobald Informationen vorliegen. Dieser Vorfall führt uns mal wieder deutlich vor Augen, wie fragil die Versorgungsstruktur mit billigem russischem Gas ist. Die vergangenen Bundes- und Landesregierungen haben viel zu kurzsichtig gehandelt, indem sie für keine ausreichende Diversifizierung der deutschen Energiemärkte gesorgt haben. Glücklicherweise hat es Robert Habeck trotz dieser widrigen Bedingungen geschafft, die Gas-Abhängigkeit von Russland, welche zu Anfang des Jahres noch bei 55 Prozent lag, aufzulösen und die deutschen Gasspeicher zu 91 Prozent zu füllen. So kommen wir voraussichtlich gut über den Winter. Kurzfristig muss dennoch oberste Priorität sein, den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv zu beschleunigen, um endlich unabhängig von Zulieferungen fossiler Energieträger zu werden.“