Die Ostsee ist kein Schrottplatz, sondern ein wichtiges Ökosystem

Zum Internationalen Tag der Meere appellieren BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern dafür, die Bergung von Altmunition in der Ostsee in Angriff zu nehmen. Hierzu äußert sich die Landesvorsitzende Weike Bandlow:

„Der Ostsee geht es schlecht, die Landesregierung muss endlich handeln. Nicht nur, dass die Schadstoffbelastung durch die Überdüngung der Ackerflächen enorm ansteigt, am Meeresboden tickt noch eine zusätzliche ökologische Zeitbombe: etwa 1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten. Die fortschreitende Korrosion setzt diesen ‚Unterwasserschrottplätzen‘ enorm zu, sodass es zukünftig vermehrt zur Freisetzung von Schadstoffen kommen wird. Das wäre nichts anderes als eine ökologische Katastrophe, da nicht nur die Lebensräume von Pflanzen und Tieren, sondern auch die maritimen Nahrungsketten vergiftet werden. So haben Untersuchungen gezeigt, dass die Konzentration von Explosivstoffen in Miesmuscheln umso höher ist, je näher sie sich an versenkten Minen befunden haben. Diese Stoffe sind krebserregend und toxisch, weshalb sie über die marine Nahrungskette auch den Menschen gefährden.

Es wird höchste Zeit, dass die Landesregierung dieses Thema ernst nimmt und endlich ein belastbares Konzept zur Munitionsbergung in der Ostsee vorlegt. Die Expertise, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen und mit den hochgefährlichen Stoffen umzugehen, ist in den Bergungsunternehmen längst vorhanden. Allein der politische Wille der Landesregierung fehlt. “