Person des Jahres 2017: Solidarität

Vor wenigen Tagen hatte Agent Orange noch getweeted, Time hätte ihm die „Person des Jahres“ angetragen, und er habe abgelehnt.

Das war schon sofort eine ziemlich peinliche Lüge.
Aber wer jetzt wirklich „Person des Jahres“ der Time geworden ist, ist einfach zu schön:

bullshit

von Frederike

Die Schweigensbrecher

Damit sind all jene gemeint, die gegen sexuelle Belästigung aufbegehren. Frauen und Männer aller Alters- und Gesellschaftsschichten, aus allen Branchen und Ländern. Aus einigen aufsehen erregenden Fällen, die anders ausgingen, als wir es gewohnt waren, und weiter ermächtigt durch den Hashtag #metoo wurde eine Welle des Aufmuckens, Aufklärens und, ja, der Konsequenzen für die Täter.

Time sieht diese Bewegung als die einflussreichste, die Umwälzendste dieses Jahres – mächtiger noch als Mr. Drumpf.

Nun muss man dazu sagen, dass der Donald auf Platz 2 liegt und damit die Short List anführt. Die Begründung ist allerdings klar: Weil er nun einmal so umfangreiche Auswirkungen hervorruft – alle jedoch durchweg negativ.
Ebenso finden sich Xi Jinping und Kim Jong Un auf dieser Liste – Männer, deren Macht beängstigend gefährlich ist.

Aber da ist auch Robert Mueller, der gerade fleissig daran arbeitet, die Kakerlaken-Invasion im Weißen Haus aufzuräumen. Colin Kaepernick, der mit seinem Kniefall während der Nationalhymne vor einem NFL-Spiel eine Debatte über den Protest Schwarzer in Amerika – und der Welt auslöste.
Und Patty Jenkins, die uns Wonder Woman schenkte.

Wenn man sich das Video der Schweigensbrecher anschaut, wird eines wieder einmal sehr klar:

Solidarität ist unsere beste Waffe

„Ich dachte, wenn etwas sage, vielleicht, wenn ich einfach aufstehe, dann wird jemand anderes mit mir aufstehen.“
(Dana Lewis, Hotelangestellte)

Gegenseitige Validierung ist das, was zur Zeit diesen Schneeball-Effekt hat. Nicht nur das Bestätigen von Erfahrungen im Sinne von: Dieser exakte Täter hat mit mir etwas ganz ähnliches versucht! Sondern auch und viel simpler: Sich gegenseitig zuhören und glauben.

Die beispielhaft interviewten Frauen und Männer sprechen auch über Schamgefühle. Und dass Wut ihnen half, aus dieser Scham heraus in Aktivität zu treten.

„I am here to give you permission to be angry.“
Rose McGowan (Künstlerin und Aktivistin)

In diesem Sinne: Organisiert schon wer nen Women’s March in Berlin im kommenden Januar?

https://qz.com/1139150/womens-march-2018-when-and-where-it-starts-in-new-york-los-angeles-chicago-philadelphia-san-francisco-and-more/

womens march 2017