„Weißes Gold“ muss sich lohnen
Da wird landauf, landab über die gesunde und richtige Ernährung der Kinder diskutiert, in Schwerin wird überlegt, ob es eine kostenlose Schulmilch geben soll. In jeder Ratgeberrubrik wird darauf hingewiesen, wie gesund und wichtig Milchprodukte sind. Dass diese Nahrungsmittel von Bauern produziert werden und diese davon leben müssen, wird dabei oft vergessen.
„Wie soll ein Bauern überleben, wenn er gerade einmal 19 Cent für einen Liter Milch bekommt“, fragt Claudia Schulz, Landesvorstandsmitglied der Grünen in MV. Dass die Bauern wütend sind, verzweifelt, ist für sie mehr als nachvollziehbar. Erst im letzten Jahr kämpften diese um faire Preise. Damals lautete die Forderung, wenigstens 35 Cent pro Liter. Nun stehen die Milchbauern wieder auf der Straße und wissen nicht mehr weiter. Denn die aktuellen Milchpreise bedeuten das Aus für einen großen Teil der über 100.000 Milchviehbetriebe in Deutschland mit mehr als 240.000 Arbeitsplätzen. Besonders mittelständische Milchproduzenten sind existenziell bedroht, weil die Preise ihre Produktionskosten nicht mehr decken. „Ohne die Milchbauern gibt es aber keine Pflege der Kulturlandschaft und gerade kleine und mittlere Betriebe mit Weidewirtschaft gewährleisten eine tiergerechte und qualitätsverpflichtete Produktion. Es droht wie im Bereich der Geflügelwirtschaft eine Industrialisierung“, gibt Claudia Schulz zu bedenken. „Bündnis 90/Die Grünen fordern bereits seit Jahren eine nachhaltige, qualitativ hochwertige und umweltgerechte Milcherzeugung zu angemessenen Preisen. Nur eine solche Milcherzeugung kann das Auskommen der bäuerlichen Betriebe sichern, und einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der ländlichen Regionen leisten. Darum unterstützen wir die Forderungen der Milchbauern und des Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM e.V.) nach fairen Milchpreisen“, so Claudia Schulz.