Keine Versorgungslücke beim Verzicht auf Kohlekraftwerk Lubmin
Aus den Einwendungen, wie zum Beispiel der Gemeinde Thiessow, wird sehr deutlich, wie breit der Widerstand ist und welche Risiken von dem Kohlekraftwerk ausgehen. Risiken für Tourismus, Anwohner, Natur und Umwelt. All diese Risiken sind vermeidbar, indem auf das Kraftwerk verzichtet wird, erklärt Ulrich Söffker, Landesgeschäftsführer der Grünen. Und dieser Verzicht sei möglich, weil es keine Versorgungslücke gibt, wie die Grünen in einer kurzen Studie belegen.
Danach ist bis 2015 mit einer Stromproduktion von 32 Mrd kWh zu rechnen. Das ist mehr als das Vierfache der heutigen Produktion und des Verbrauchs in Mecklenburg-Vorpommern.
Schon jetzt wird in Mecklenburg-Vorpommern mehr Strom erzeugt, als verbraucht wird. Durch Offshore-Windkraftanlagen und den sonstigen Ausbau der erneuerbaren Energien werden allein diese in wenigen Jahren den Strombedarf des Landes decken können. In Lubmin sind bereits 2 Gaskraftwerke geplant. Mit ihrer Leistung von jeweils 1.200 MW könnte jedes davon den Strombedarf unseres Landes decken. Als Gaskraftwerke können sie ihre Leistung schnell anpassen und sind daher geeignet, Leistungsschwankungen von Windkraft und Solarstrom auszugleichen.
Im gesamten norddeutschen Raum erreichen bis 2020 nur fünf von 29 Kohlekraftwerksblöcken ein Alter von über 40 Jahren. Und vier dieser Kraftwerke erzeugen gleichzeitig Fernwärme, so dass diese alten Kraftwerke effizienter arbeiten und weniger CO2 erzeugen als das neu geplante Kohlekraftwerk von DONG. Es gibt also viele Gründe gegen den Bau des Kohlekraftwerks Lubmin und keine Notwendigkeit für den Bau, betont Ulrich Söffker für die GRÜNEN.