Von: Anne Kubik
GRÜNE unterstützen Demo gegen Erdgasbohrungen auf Usedom
Unter der Insel Usedom soll laut dem Unternehmen Engie E&P Erdgas im Gestein eingeschlossen sein. Engie E&P will dieses erschließen und hat dafür am 23. Oktober eine landesplanerische Anfrage für das Raumordnungsverfahren gestellt. Es betriff das Areal etwa einen Kilometer nordwestlich von Korswandt. Bürgerinitiativen sowie Umweltverbände mobilisieren gegen dieses Vorhaben.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützt diese Gegen-Initiative und ruft daher auf, die geplante Demonstration gegen Erdgasbohrungen auf Usedom am kommenden Sonnabend zu unterstützen.
Claudia Müller, Landesvorsitzende, erklärt dazu:
„Wir sprechen uns deutlich gegen die Erdgasbohrungen vor Usedom aus – denn weitere Erdöl- und Erdgasvorkommen zu erschließen ist Nonsens, wenn wir die gesetzten Klimaziele auch nur ansatzweise erreichen wollen. Wir müssen fossile Energieträger im Boden lassen, wenn wir die Energiewende tatsächlich voranbringen wollen! Daher fordern wir die Landesregierung eindringlich auf, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern konsequent umzusetzen.
Zudem birgt das gesamt Vorhaben unvorhersehbare Gefahren für den Wirtschafts- und Naturraum Usedom. Mit einem Förderzeitraum von rund 30 Jahren ist der Eingriff in den Naturraum immens. Die Bohrungen würden somit auch die Wirtschaftsgrundlage der Insel – den Tourismus – massiv gefährden.
Zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen haben die GRÜNEN MV bereits im März 2014 den LDK-Beschluss gefasst Fracking zu verbieten. Denn Fracking birgt erhebliche Risiken für Umwelt und Gesundheit, wie etwa Verunreinigungen des Trink- und Grundwassers.“
Ulrike Berger vom Vorstand der GRÜNEN Vorpommern-Greifswald betont in diesem Zusammenhang:
„Die Insel Usedom ist nicht nur Naturschutz-, sondern auch Trinkwasser-Vorbehaltsgebiet laut Landesraumentwicklungsprogramm. Unter der Insel gibt es jedoch nur eine trinkwasserleitende Schicht. Kommt es also zu einer Havarie – was bei einem solchen Vorhaben nie ausgeschlossen werden kann – wären die Folgen für Einheimische, Touristen und Natur unabsehbar!
Auch dem Konzern gegenüber hegen wir einige Skepsis, da er bisher weltweit eher eine schlechte Förderpraxis an den Tag legte. ENGIE E&P Deutschland scheint nicht mit offenen Karten zu spielen. Denn den Bürgern gegenüber betonen sie, eine neuartige Fördertechnik einsetzen zu wollen, bei der der Einsatz von Fracking angeblich nicht erforderlich sei. Das kann jedoch gar nicht geleistet werden, denn das Gas fließt nicht von allein. Es muss stimuliert werden. Hierfür ist aus Expertensicht eine Form von Fracking notwendig.“