Grüne: Erschreckende Armutsgefährdung erfordert Handeln
Zu den am 25.7.2019 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten regionalen Armutszahlen sagt Claudia Schulz, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern:
"In Mecklenburg-Vorpommern ist die Armutsgefährdung mit 20,9 Prozent nach Bremen am zweithöchsten. 56,1 Prozent aller Alleinerziehenden in Mecklenburg-Vorpommern sind von Armut bedroht. Das ist mehr als erschreckend und muss alle Verantwortungsträger wachrütteln und aktivieren! Das hohe Armutsrisiko gerade von Alleinerziehenden und ihren Kindern steht aber leider nicht im Fokus der Politik der Bundes- und Landesregierung. Seit Jahren liegen die Forderungen auf dem Tisch, doch die Große Koalition ignoriert das Problem. Das ist beschämend.
Sowohl der Kinderzuschlag als auch das Bildungs- und Teilhabepaket gehen an den meisten armen Kindern vorbei. Zwei Drittel der anspruchsberechtigten Kinder wachsen in verdeckter Armut auf, weil die Leistungen bei ihnen einfach nicht ankommen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut in unserem Land!
Das Bildungs- und Teilhabe-Paket muss aufgelöst und durch einen verbesserten Kinderregelsatz abgelöst werden. Kinder brauchen einen kostenlosen Zugang zu den Angeboten vor Ort – direkt und unbürokratisch. Auch der Kinderzuschlag muss endlich automatisch ausgezahlt werden. Zudem sollte das Ehegattensplitting durch eine sozial gerechte Individualbesteuerung ersetzt werden, denn gerade Alleinerziehende und unverheiratete Paare mit Kindern sind dadurch derzeit massiv benachteiligt. Wir fordern die Landesregierung auf, sich dafür beim Bund einzusetzen."