BIENEN BEDEUTEN VIELFALT
Die Zahl der Honig- und Wildbienen hat in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland und der Welt dramatisch abgenommen. Unsere Imker beklagen regelmäßig hohe Verluste. Das Bienensterben hat vielfältige Gründe:
- schwindende Lebensräume und damit ein mageres Futterangebot
- Klimaerwärmung
- Parasiten
- Einsatz giftiger Spritzmittel in der Landwirtschaft
Etwa 80 Prozent aller Blütenpflanzen werden von der Biene bestäubt. Die meisten Obst- und Gemüsesorten sind Blütenpflanzen. Das heißt: Wenn es keine Bestäubungsinsekten mehr geben würde, würde ein Drittel unserer Lebensmittel wegfallen. Ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Für den Erhalt der Bienen und ihrer wilden Verwandten ist es unumgänglich, dass die Lebens- und Nahrungsräume für Bienen erhalten bzw. wiederhergestellt werden.
WAS IST PASSIERT?
Die intensive Landwirtschaft wirkt sich auf vielfältige Weise negativ auf das Leben der Bienen aus. Randstreifen und blühende Pflanzen auf dem Acker wurden in den letzten Jahrzehnten immer stärker auf Kosten großer, eintöniger Felder zurückgedrängt. Die starke Düngung der Wiesen hat zudem zu einem Rückgang von Wildblumen geführt. Die Blüte von Raps oder Sonnenblumen dauert nur wenige Wochen. Die übrige Zeit ist das Pollen- und Nektarangebot oftmals nicht ausreichend, wodurch die Bienen es schwer haben, ihre tägliche Nahrung zusammenzutragen. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft.
Durch den Kontakt mit Pestiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide verlieren die Bienen an Orientierungs- und Kommunikationsfähigkeit und können somit weniger Blüten finden, anfliegen bzw. zum Ausgangsort zurückfinden. Das Totalherbizid Glyphosat vernichtet alle grünen Pflanzen auf dem Acker und raubt den Bienen und anderen Insekten die Nahrungsgrundlage. Rückstände von Pestiziden machen die Bienen anfällig für Krankheitserreger und die Varroamilbe.
WAS WOLLEN WIR?
Wir GRÜNE MV fordern, dass der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft stark eingeschränkt wird und besonders gefährliche Pestizide wie etwa Glyphosat und die Neonicotinoide gar nicht mehr eingesetzt werden. Andere Länder – z.B. Frankreich – gehen hierbei mit gutem Beispiel voran und steigen bereits aus der Nutzung dieser Mittel aus.
Zudem muss die Vielfalt der Lebensraumstrukturen, Anbaukulturen und Wildpflanzen durch nachhaltigere Anbaumethoden gemehrt werden. Dazu gehört klar der verstärkte Ausbau des Ökolandbaus. Denn fest steht: Ohne einen klaren Kurswechsel in der Landwirtschaft droht ein stummer Frühling.